Jetzt können Jugendliche sparen

Bei vielen Krankenkassen sinken die Prämien für jugendliche Leute zwischen 19 und 25 Jahren. Für sie lohnt es sich, die Prämien zu vergleichen.

Erwachsene in der Stadt Bern zahlen heute bei der Krankenkasse Assura eine Monats­prämie von 478 Franken. Für Junge zwischen 19 und 25 Jahren ist die Prämie gleich hoch. Nächstes Jahr zahlen Erwachsene bei der Assura Fr. 508.30 pro Monat – ein Aufschlag um fast 6 Prozent. Die Prämie für die Jungen dagegen wird nur noch Fr. 381.30 betragen – rund 20 Prozent weniger (mit einer Franchise von 300 Franken und mit Unfalldeckung gerechnet).

Der Grund ist eine Änderung beim sogenannten Risikoausgleich. Davon profitieren Kassen, deren Versicherte überdurchschnittlich hohe ­Arzt-, Spital- und Medikamentenkosten verursachen. Oft haben solche Kassen viele ältere Versicherte. Deshalb erhalten sie Ausgleichszahlungen von Kassen, die tiefere Ausgaben haben, weil sie vergleichsweise mehr junge und gesunde Versicherte haben. Der ­Risikoausgleich soll die Jagd nach jungen Gesunden eindämmen.

Sanitas senkt Prämien um 35 Prozent

Dieser Ausgleich hatte zur Folge, dass viele Kassen in der Vergangenheit jungen Erwachsenen keinen Rabatt mehr gaben. Doch letztes Jahr entschied das Parlament, dass die Kassen neu ab 2019 für die Jungen weniger Geld in den Risikoausgleich einzahlen müssen. Deshalb können sie die Prämien für diese Alters­kategorie senken.

Eine K-Tipp-Auswertung der Prämien zeigt, dass die Kassen sehr unterschiedliche Rabatte für 19- bis 25-Jährige gewähren. Die Sanitas ist am grosszügigsten und verbilligt die Jungentarife um 35 Prozent (bei Franchise 300 Franken) bzw. um 48 Prozent (bei Franchise 2500 Franken). Das ist der Grund, warum die Sanitas für die jungen Erwachsenen in den meisten Prämienregionen jetzt am günstigsten ist.

Am knausrigsten ist die EGK: Hier beträgt der ­Rabatt gegenüber den normalen Erwachsenenprä­mien nur 5 bis 7 Prozent.

Umso wichtiger ist es, dass junge Erwachsene jetzt die Prämien vergleichen. Dazu liefert der K-Tipp auf der nächsten Doppelseite eine Prämienübersicht – mit Franchise 2500 und ohne Unfall­deckung. Wie gross das Sparpotenzial sein kann, zeigen zwei Beispiele: In der Stadt Bern zahlen junge ­Erwachsene bei der KPT happige 73 Prozent mehr als bei der Sanitas. In Nidwalden ist die Swica doppelt so ­teuer wie die ­Sanitas.

Das müssen junge Erwachsene beachten

Als junge Erwachsene gelten Versicherte ab dem 1. Januar, nachdem sie den 18. Geburtstag gefeiert ­haben. Der Übertritt in die normale Erwachsenenprämie erfolgt am 1. Januar nach dem 25. Geburtstag.

Die Krankenkassen sind nicht verpflichtet, dieser Altersgruppe einen Rabatt zu geben. Sie tun es freiwillig.

Die Kassen reduzieren die Prämien für Junge auto­matisch. Versicherte müssen nicht selbst aktiv werden.

Der Kündigungstermin für den Wechsel der Kasse ist Ende November. Der Brief muss also spätestens am Freitag, 30. November, bei der Krankenkasse eingetroffen sein. Der Wechsel gilt dann ab Januar 2019. Bestehen Prämienausstände, ist ein Wechsel der Krankenkasse nicht möglich.

Quell-URL: www.ktipp.ch