Den Krankenkassen-Kunden reichts, sie werden immer unzufriedener mit der Leistung ihres Versicherers. Das zeigt eine Studie des Vergleichsdienstes Moneyland. «Die sinkende Kundenzufriedenheit dürfte nicht zuletzt auf den steten Prämienanstieg zurückzuführen sein», erklärt Benjamin Manz (38), Geschäftsführer von Moneyland.
Krankenkassen-Kunden weniger zufrieden
Krankenkassen-Kunden weniger zufrieden
Eine Umfrage des Vergleichsdienstes Moneyland zeigt, dass die Zufriedenheit der Krankenkassen-Kunden mit ihrer Krankenkasse schwindet. Ein Grund: die jedes Jahr steigenden Prämien.
Für 2020 gehen erste Prognosen von einem durchschnittlichen Prämienanstieg bei den Krankenkassen in der Grundversicherung von zwei bis drei Prozent aus.
Assura schneidet am schlechtesten ab
Besonders unzufrieden sind die Kunden der drei Krankenkassen Visana («befriedigend»), Groupe Mutuel («befriedigend») und Assura («genügend»). Alle anderen Kassen erhalten in der Studie die Gesamtwertung «gut» oder «sehr gut». Die höchsten Bewertungen gibt es für Agrisano, KPT, Swica und ÖKK.
Die Romands sind mit ihrer Krankenkasse generell weniger zufrieden als die Deutschschweizer. Ebenso die ganz Jungen im Gegensatz zu den Älteren. «Jüngere Versicherte ärgern sich besonders über die hohen Prämien, zumal sie weniger Leistungen beziehen als Ältere», heisst es bei Moneyland.
Auszahlungen dauern zu lange
Auf Anfrage von BLICK versprachen sowohl Visana wie auch die Groupe Mutuel Besserung. «Wir unternehmen grosse Anstrengungen», schreibt Groupe Mutuel, «um laufend die Beziehungen zu unseren Kunden zu verbessern.» Immerhin: Entgegen dem Branchentrend hat sich die Zufriedenheit der Groupe-Mutuel-Kunden im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Besonders an der telefonischen Erreichbarkeit für die Versicherten will die Krankenkasse weiter arbeiten.
Am schlechtesten schneidet wie in den Vorjahren die Assura ab. Die Billigkasse verweist als mögliche Begründung für die Unzufriedenheit ihrer Kunden auf ihr System zur Bezahlung der Arzt- und Spitalrechnungen. Diese müssen die Versicherten zunächst selbst berappen und können sie erst dann der Krankenkasse einreichen.
Bis die Kunden Geld von der Assura sehen, dauert es im Schnitt 25 Tage. Zu lange offenbar, denn beim Kriterium «Geschwindigkeit der Auszahlung» erhält die Kasse die schlechteste Note. «Unsere Kunden wünschen möglichst tiefe Verwaltungskosten, damit unsere Prämien auch weiterhin bezahlbar bleiben», sagt die Assura zur schleppenden Zahlungsabwicklung.
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